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Sitzender weiblicher Akt, sich die Haare flechtend
Kohle, teils gewischt, auf CM Fabriano-Velin. 1928.
72 x 52 cm.
Unten links mit Kohle signiert "W. Jaeckel", datiert und bezeichnet.

Die beeindruckende großformatige Zeichnung eines weiblichen Aktes entstand während Jaeckels Romaufenthalt 1928/29 und demonstriert seine Virtuosität: Die kraftvoll gestaltete Figur modelliert er plastisch mit teils gewischten Schraffuren.

Die Schöpfung
60 Radierungen auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1920.
Je ca. 47,3 x 39,5 cm (Blattgröße).
Stilijanov-Nedo 80.

Die vollständige Graphikfolge mit 60 Radierungen, Folge 1 (von 4) der Illustrationen zur Bibel: "Menschgott - Gott - Gottmensch". Jaeckel radierte die Folge 1920 in Kupfer, 1921 wurde sie von Otto Felsing in Berlin gedruckt. Jaeckel zählte diese bedeutende Graphikfolge zu seinem Hauptwerk. Sämtlich ausgezeichnete Drucke, wohl mit dem vollen Rand.

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Selbstbildnis. Kohle auf bräunlichem Hadernbütten. 44,5 x 33 cm. Unten links mit Kohle in Schwarz signiert. Wohl um 1930.

Der erste Weltkrieg und seine Folgen hatten in Jaeckel, wie in vielen anderen Künstlern seiner Zeit, das Bedürfnis ausgelöst, Antworten auf die Wirren der Welt zu finden. Auf der Suche nach Erkenntnis befasste er sich mit der Erarbeitung des Bibelwesens und seiner Leidensgeschichten. Durch das wachsende Interesse an Esoterik, Okkultismus und Weltreligionen fand er zu seiner illustrativen Neuauslegung der Bibel. In monatelanger mühevoller Arbeit vollendete er das Graphikwerk "Menschgott-Gott-Gottmensch". Das Wissen um die gegebenen Gesetze der Welt scheint Jaeckel ins Gesicht geschrieben. Stumm richtet er seinen kühlen Blick in die Ferne. Durch die von unten auf ihn gerichtete Perspektive erscheint sein Bildnis geheimnisumwittert und spirituell. Verso eine weitere Kohlestudie eines weiblichen Rückenaktes.

Jaeckel, Willy. - Whitman, Walt. Grashalme. Übersetzt von Karl Federn u. a. 82 S., 1 Bl. Mit 13 Orig.-Lithographien von Willy Jaeckel. 30 x 25 cm. Hellbrauner Orig.-HSchweinslederband mit vergold. RTitel. Berlin 1920.
9. Prospero-Druck. Rodenberg S. 462. – Eines von 200 numer. Exemplaren (Gesamtaufl. 265 Ex.). – Besitzvermerk von alter Hand; fleckenfreies Exemplar auf chamoisfarbenem Bütten.

Jaeckel, W. - Dehmel, Richard. Aber die Liebe. Zwei Folgen Gedichte. 143 S., 3 Bl. Mit 32 (17 ganzseitig und signiert) Orig.-Radierungen von Willi Jaeckel. 32,5 x 24 cm. Handgebundener blauer Chagrinlederband (signiert: "Bruno Scheer, Berlin"; Rücken etwas ausgeblichen, Bünde und Ecken leicht berieben, Deckel mit sehr schwachen Kratzspuren) mit RVergoldung, goldgeprägtem RTitel, Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten sowie KGoldschnitt. Berlin, Steinthal, 1921.
Hayn-Gotendorf IX, 122. Vgl. Museum Ostdeutsche Galerie Regensburg, W. Jaeckel, Nr. 90 u. Abb. S. 150/51. – Eines von 25 numerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage: 340) auf Japanpergament mit einem Zustand der Radierungen vor der Schrift. – Sauber und wohlerhalten.

Jaeckel, W. - Louÿs, Pierre. Lieder der Bilitis. 38 Bl. Mit 10 signierten Orig.-Radierungen von Willy Jaeckel. 28,5 x 22,5 cm. Roter geglätteter OKalblederband (etwas fleckig und bestoßen) auf 5 unechten Bünden mit goldgerp. Deckelvignette, vergold. Innenkantenfileten, goldgepr. RSchild und KGoldschnitt. Berlin, Gurlitt, 1924.
5. Reihe der Neuen Bilderbücher. Hayn-Gotendorf IX, 377. – Eines von 50 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe A (Gesamtauflage 250) mit 12 signierten Radierungen und sechzehn Gedichten, die nur in dieser Ausgabe enthalten sind. Druck auf getönten Bütten bei Otto von Holten. Die Übersetzung besorgte R. Hübner. – Innen wohlerhaltenes Exemplar.

Seitlich liegender weiblicher Akt. Kohle auf chamoisfarbenem Japan. Ca. 34,5 x 45 cm. Unten links mit Kohle signiert.

Seitlich nach hinten gekauert liegt der weibliche Akt mit angezogenen Beinen auf einer karierten Decke. Mit Schaffuren und zarten Wischungen modelliert Jaeckel die Hell-Dunkel-Partien des Körpers in seiner leicht verschränkten Position.

Hamburger Hafen
Aquarell und Pinsel in Schwarz auf feinem Japanbütten. Um 1920.
31 x 41,8 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "W. Jäckel".

Schöne frühe Zeichnung, bei der Jaeckel, ganz ähnlich wie Emil Nolde, mit gekonntem Schwung - er stellte die Hafenszenerie öfter dar - die maritime Stimmung des Hamburger Hafens mit Schiffen, Anlegern und Speichergebäuden wiedergibt.

Liegender weiblicher Rückenakt
Kohle auf bräunlichem, stark strukturiertem Zeichenpapier. Wohl späte 1930er Jahre.
57,4 x 79,5 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert "W. Jaeckel".

Leichte Kohlezeichnung, bei der die grobe Struktur des Papiers durch leichte Schraffuren deutlich herausgearbeitet wurde. Unten links mit einem schwer leserlichen Blindstempel, vermutlich "D... David Cox Drawing". Verso mit einem weiteren, nicht vollständig ausgeführten weiblichen Rückenakt.

Geiger, Willi. - Bonsels, Waldemar. Kyrie Eleison. 36 S., 2 Bl. Mit 6 Original-Radierungen von Willi Geiger. 26 x 19 cm. Modernes Halbpergament mit RTitel (OBroschur beigebunden). München, E. W. Bonsels, 1908.
Wilpert-Gühring² 169, 10. – Erste Ausgabe. Eines von 300 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage) auf Japanpapier. Der Erotik-Thriller von Waldemar Bonsels erzählt die Geschichte von der gefangenen Maria und dem Affen Maleny. Die düsteren, erotischen Radierungen Willi Geigers (1878-1971) zeigen ungeschönt die Gräueltaten der Erzählung. – Unbeschnitten und mit sehr kontrastreichen und klaren Drucken der Radierungen. Frisches und schönes Exemplar. - Mit eingebundener Verlagsankündigung des Titels vom 1. Mai 1908 sowie einer Rezension von Bernd Isemann (1881-1967).

Caféhaus
Pinsel in Schwarz auf Japan. Um 1920.
44,7 x 36,5 cm.

Es könnte sich um das berühmte "Romanische Café" handeln, welches ab 1915 der Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle aller Sparten war.

Radierplatten
4 Kupferplatten. Um 1910-1920.
12,5 x 9,5-10,8 cm.
Nicht bei Stilijanov-Nedo.

Druckplatten aus dem Verlag Fritz Gurlitt, eingeschlagen in die entsprechenden Probedrucke.

Münch-Khe, Willi. Am Ufer. 1 typographisches Blatt und 10 Blatt eigenhändig betitelte und signierte Original-Radierungen auf Kupferdruckkarton. 44 x 32 cm. Lose Blatt in OLeinen-Mappe mit montiertem Deckelbild und Schließbändern. Wangen, im Verlag des Künstlers, 1927.
Eines von 50 Exemplaren der Gesamtauflage. Mit eigenhändiger Widmung des Künstlers auf dem Innendeckel der Mappe: "unserem lieben Freund u. Gönner Julius Freund ... Gertrud u. Willi Münch-Khe Weihnachten 1927". Julius Freund war der Vater der Fotografin Gisèle Freund. - Dabei 2 weitere dignierte Original-Radierungen ebenfalls mit Widmungen an Julius Freund. Willi Münch-Khe (1886-1961) studierte bei Hans Thoma (1839-1924), einem Schüler von J.W. Schirmer, an der Kunstakademie in Karlsruhe. Danach war er bis 1911 als Maler für die dortige Staatliche Majolikamanufaktur tätig.
Von 1911 bis 1914 lebte und arbeitete er in Meißen. 1919 zog er nach Wangen am Bodensee. Dort arbeitete er als freier Künstler und Autor, u.a. als Modelleur für Rosenthal und die Manufakturen in Meißen und Karlsruhe. Anfang der 40er Jahre veröffentlichte er seine Abenteurromane 'Die Flaschenpost' und 'Kapitän Romer bezwingt den Atlantik'. Anfang der 50er Jahren lebte er zweieinhalb Jahre in Argentinien. Seit 1954 war er wieder in Meißen ansässig und arbeitete für die Meißener Porzellanmanufaktur. – Wohlerhalten, wenn auch nicht absolut frisch.

Geiger, Willi. Eine Abrechnung. Typogr. Doppelblatt und 10 Handpressenkupferdrucke nach Tuschfederzeichnungen von Willi Geiger. 30,5 x 22,5 cm. Lose Bl. in OHlwd-Mappe. München, Grafpresse, 1947.
Eines von 250 numer. Exemplaren. 1928 wird Willi Geiger an die Staatliche Akademie in Leipzig berufen. 1933 kündigt man ihm aufgrund seiner Opposition zum Nationalsozialismus, gute Beziehungen ersparten ihm weitere Verfolgung. Seine Arbeiten werden offiziell als entartet angefeindet. Der Künstler zieht sich auf einen Bauernhof am Chiemsee zurück und malt dort weiter expressionistische Bilder. Er hat aber die Möglichkeit immer wieder auch Spanien zu besuchen. Nach Kriegsende wird Geiger Professor für Malerei an der Münchener Kunstakademie. 1951, schon 73 Jahre alt, geht er in den Ruhestand, malt aber unermüdlich weiter. Willi Geiger stirbt am 11. Februar 1971 mit 94 Jahren in München. – Wohlerhalten

Geiger, Willi. Seele, ein Cyklus von 30 Tuschzeichnungen. 1901-1903. 4 Bl. Text und 30 Bl. mit Lichtdrucken. 35 x 28 cm. Lose Bl. in OHalbleinen mappe mit goldper. Deckeltitel. München, J. Marchlewski, 1903.
Schreyl, S. 30 (erste Publikation Willi Geigers). Thieme-Becker XIII, 345 (nennt irrtümlich nur 20 Blätter). – Eines von 200 Exemplaren (Gesamtauflage). Titel von Willi Geiger signiert. Frühe Folge, die Willi Geiger noch als Schüler der Münchner Akademie veröffentlichte und die er "in tiefster Verehrung" seinem Lehrere Franz Stuck widmete. Wie bei Kubin sind auch in diesem Werk die Motive Geigers, die ihn fortan beschäftigten, im wahrsten Sinne des Wortes vorgezeichnet. Oftmals düster - Tod, Schmerz und finsteres Schicksal. Die Titel der Blätter sprechen für sich: Lebensabend, Selbstmord, Vernichtung, Der Narr, Die Sorge, Der Mord, Meine Sünde, Ende aller Dinge. – Jedes Blatt verso mit kleinem rundem Sammlungsstempel (getilgt). Wohlerhalten. – Dabei: Illustr. Verlagsannonce für dieses Portfolio mit Pressestimmen.